Der Frauenjäger

 

Er hasst Frauen – Schuld ist seine Mutter, die sich lieber mit fremden Männern vergnügte, anstatt zu arbeiten oder sich um Mann und Kind zu kümmern. Sein Plan: Frauen, die sich aushalten lassen, zu bestrafen und auszurotten. Bisher hat er 8 Männer von solchen Frauen befreit, Nummer 9 hat er im Visier.

 

Marlene ist glücklich verheiratet, hat zwei beinahe erwachsene Kinder – allerdings fehlt ihr eine Aufgabe, die sie ausfüllt. Vor allem, seit ihre Kinder selbständig eigene Wege gehen, hat sie nur noch den Haushalt. Ihre Freundinnen aus Kinder- und Jugendtagen dagegen haben es nicht so leicht: Karola wurde von ihrem Mann ständig betrogen, bis er von einem auf den anderen Tag verschwand. Annette verdient ihren Lebensunterhalt mit einem Buchladen und ist mit einem übergewichtigen, völlig taktlosen Mann gestraft. Ullas Mann hat nach zwei Geschäftspleiten damit zu tun, die Schulden abzuzahlen, während sie die Familie ernährt.

 

Eines Tages erwacht sie in völliger Schwärze. Sie kann sich nicht erinnern, was ihr passiert ist und wo sie sich befindet. In einer Endlosschleife hört sie „ihr“ Lied, dass sie einmal im Radio gewünscht hat und Wasserrauschen. Zuerst denkt sie an einen schlechten Scherz, aber dann begreift sie, dass sie in einer Höhle gefangen ist. Verzweifelt beginnt sie, um ihr Leben zu kämpfen.

 

Das Buch beginnt aus der Sicht des Frauenjägers, im Verlauf des Romans wechseln die Erzählstränge von der Vergangenheit (Rückblick auf Marlenes Leben und die letzte Woche vor ihrer Gefangenschaft) in die Gegenwart (die Zeit während ihrer Gefangenschaft).

 

Durch die Szenenwechsel baut sich die Spannung stetig auf. Blutrünstige Gewalttaten findet man nicht, die Spannung ist subtiler. Die Protagonisten sind lebendig beschrieben, durch die Rückblicke lernt man sie besser kennen - und umso mehr fiebert man im Geschehen mit.

 

Ein spannendes Buch, das sich flüssig lesen ließ. Das Ende, auf das man hingefiebert hat, kam für mich allerdings zu abrupt. Wogegen manche Szenen schon wieder übertrieben ausgeschmückt waren. Ein weiterer Nachteil: zu viele „wichtige“ Charaktere, die immer wieder erwähnt werden, aber eigentlich mit der Geschichte an sich nicht SO viel zu tun haben. Ansonsten kann ich das Buch weiter empfehlen (was ich eh schon getan habe) und würde jederzeit wieder etwas von Petra Hammesfahr lesen.

 

März 2011

Wunderlich, ISBN 978-3805250146

Hardcover, 432 Seiten

VÖ: Februar 2011