Lex Falkner 1: Feuerdämon

 

Heute sollte sich Alexander „Lex“ Falkners Leben ändern, denn heute wollte er sich an der Uni für seine heißbegehrte Doktoranden-Stelle vorstellen. Und sein Leben änderte sich tatsächlich, allerdings nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte. Denn der seltsame Fremde vor seiner Tür ist kein Zeuge Jehovas, sondern der beste Freund von Lex‘ verstorbenem Vater. Und genau dieser eröffnet ihm, dass Lex magische Kräfte besitzen soll. Lex glaubt ihm kein Wort, hört ihm aber trotzdem zu. Und plötzlich ergeben die Visionen und lebhaften Träume, die ihn seit seiner Kindheit begleiten, einen Sinn. Und nach einer ersten „Kostprobe“ seiner Magie beginnt Lex, Helmut zu glauben. Von diesem Tag an geschehen Lex immer seltsamere Dinge und seine Träume werden von Nacht zu Nacht bedrohlicher; Träume von einem Feuerdämon, der die Welt zerstören wird. Als dann der zwielichtige Hellseher von Wellerswerde auftaucht, überstürzen sich die Geschehnisse. Denn dieser braucht einen anderen Magier als Opfer, um die Macht des Dämons freizusetzen. Reicht Lex Magie aus, um sich ihm in den Weg zu stellen?

 

„Feuerdämon“ ist der Auftakt einer Reihe um Lex Falkner. Lex ist ein sehr sympathischer Protagonist, der allerdings manchmal ein wenig naiv und verpeilt wirkt. Fast ein wenig zu schnell fasst er Vertrauen zu Helmut, einem ihm bis dahin völlig Fremden. Allerdings erfährt er durch diesen endlich mehr über seinen Vater, der noch vor seiner Geburt starb. Helmut entpuppt sich im Lauf der Geschichte immer mehr als vertrauenswürdig und wird Lex ein väterlicher Freund. Gemeinsam mit Helmut und Karla, Polizistin und Lex‘ Judotrainerin, nimmt er den Kampf gegen von Wellerswerde und seinen Anhängern auf.

 

Aufbau der Geschichte und der Schreibstil der Autorin gefallen mir sehr gut. Nach und nach lernt man Lex und die anderen Charaktere kennen, erfährt von seinem Leben und kann die Fortschritte bei der Nutzung seiner Kräfte mitverfolgen. „Nebencharaktere“ wie von Wellerswerde, dessen Jünger und die ermittelnden Polizisten beispielsweise bleiben ein wenig farbloser. Gut gefallen haben mir auch die Zwischenkapitel, die von Lex Träumen und Visionen handeln und anhand derer der Leser mehr und mehr Aufschluss auf das geplante Opferritual bekommt. Einziger Mangel: Hiervon hätte ich mir etwas weniger gewünscht, um die Spannung ein weniger straffer zu halten. Was auch ein wenig anstrengend war, waren die Dopplungen (meine Magie, meine Energie).

 

Ansonsten fand ich „Feuerdämon“ sehr gelungen. Die Handlung wirkt nicht konstruiert oder gestelzt, beim Lesen war ich mitten im Geschehen und auch die Handlungsweise des Protagonisten war nachvollziehbar. Mal sehen, wie Lex sich in den nächsten Geschichten weiter entwickeln wird.

 

Der Beginn einer vielversprechenden neuen Reihe, deren Fortsetzungen „Bruderkrieg“ und „Plätzchen und Dämonen“ bereits erschienen sind und bereits auf meinem Tablet darauf warten, gelesen zu werden.

 

Januar 2017

CreateSpace Independent Publishing Platform, ISBN 978-1530774005

ebook & Taschenbuch, 330 Seiten

VÖ: April 2016

 

Lex Falkner 2: Bruderkrieg

 

Nach dem Kampf mit dem Feuerdämon ist Lex im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich zerschlagen. Sein Bein macht Probleme, so dass er seinen Job an der Uni immer noch ziemlich vernachlässigen muss. Und seine Magie scheint verschwunden zu sein. Was ihn insgeheim freut, wünscht er sich doch nichts mehr als ein normales Leben mit einem normalen Alltag und Freunden. Helmut dagegen ist davon überzeugt, dass Lex‘ Zugang zur Magie nur verschüttet ist und will natürlich weiterhin mit ihm üben. Als Lex überraschend von seinem Chef gebeten wird, an einer Konferenz teilzunehmen, sagt er freudig zu – rauskommen und was anderes sehen ist für ihn eine willkommene Abwechslung. Doch da immer alles anders kommt als geplant steckt er plötzlich mitten drin in einem magischen Kampf: Zwillingsbrüder, deren Lebensinhalt es ist, größtmögliche Macht ihr Eigen zu nennen, bekriegen sich schon seit Jahren und versuchen, sich gegenseitig umzubringen. Als er zufällig mitten in ein Duell der Zwillinge „stolpert“, bricht seine Magie hervor – und fortan steht er im Fokus von Viktor, einem der Zwillinge.

 

Der zweite Teil der Reihe beginnt erst mal ein bisschen gemächlicher. Lex‘ Leben ist momentan geprägt von Arztbesuchen, Physiotherapie und dem Versuch, endlich seiner Arbeit an der Uni nachzugehen – ohne Magie, ohne Gefahr. Doch da Lex nun mal ein Magier ist, hat er nicht lange Ruhe. In diesem Band kann man spüren, dass Lex sich weiter entwickelt hat. Zuerst beflügelt es ihn, keine Magie mehr zu spüren. Er versucht, sich ein wenig von Helmut abzukapseln, findet in einem Arbeitskollegen einen Freund, verliebt sich sogar ein wenig. Als die Magie dann wieder zurückkommt, nimmt er es gefasst und beginnt auch wieder mit seinem Unterricht. Denn auch wenn er nichts mehr möchte, als normal zu sein, weiß er von seiner Verpflichtung, die Welt vor Magie zu schützen. Ich finde nach wie vor, dass Lex ein sehr sympathischer „Held“ ist, authentisch und nicht gekünstelt. Helmut dagegen fand ich in diesem Band eher anstrengend. Er sieht es als seine Pflicht an, Lex auszubilden und zu schützen – was ja an sich lobenswert ist. Dessen „Abnabelungsversuch“ sieht er nicht gerne und kommt daher größtenteils missmutig und nervig herüber. Karla tritt ein wenig mehr in den Vordergrund und mit Stephan und Marie gibt es zwei Neuzugänge in Lex‘ Freundeskreis.

 

Ein weiterer Charakter, der bei dieser Geschichte im Mittelpunkt steht, ist Viktor. Er hat mit einem gefährlichen magischen Buch einen Pakt geschlossen: Alles Wissen und alle Macht, damit er seinen Bruder besiegen kann, dem er die Schuld am Tod der Mutter gibt. Ist er zuerst besessen von diesem Kampf, nimmt später Lex den Mittelpunkt seines Strebens ein. Ihn empfand ich als äußerst präsent (klar, ist er doch einer der Hauptpersonen in der Geschichte) und durch die Vielfalt seiner Emotionen und Taten als sehr lebendig. In meinen Augen ein toller und vielschichtiger Mitspieler.

 

Wie auch schon der Auftakt der Reihe hat mir die Handlung im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Zwischendurch gab es ein paar Längen, aber diese hielten sich in Grenzen (und wen es stört, liest halt mal ein paar Absätze quer).

 

Solide und schön geschriebene Fortsetzung, die Lust auf weitere Bücher rund um Lex macht.

 

Februar 2017

CreateSpace Independent Publishing Platform, ISBN 978-1539925644

ebook & Taschenbuch, 252 Seiten

VÖ: November 2016

 

Lex Falkner 3: Plätzchen und Dämonen

 

Psssssst ... ich muss mich entschuldigen. Das Buch habe ich gelesen, aber kam nicht dazu, es zu rezensieren :( Das wird aber nachgeholt - versprochen.

 

 

Lex Falkner 4: Eiswüste

 

Noch immer hat Lex mit den Nachwirkungen seines letzten Kampfes zu tun und trauert um Viktor. Obwohl dieser ihn eigentlich töten wollte, es aber aus Liebe zu ihm dann doch nicht tat. Um alles zu vergessen, stürzt er sich in seine Arbeit an der Universität – denn das Ziel, zu promovieren, ist ihm nach wie vor wichtig. Und trotzdem muss er immer noch vorsichtig sein, denn sein Onkel, der Magier Von Wellerswerde, will Lex nach wie vor töten, um sich dessen Magie einzuverleiben. Gemeinsam mit Helmut versucht er, Von Wellerswerdes nächste Schritte herauszufinden – doch seine Visionen sind für Lex und Helmut nicht zu deuten. Ablenkung von allem verspricht eine Reise nach Kanada – hier soll er für seinen Chef einen einspringen und auf einer internationalen Konferenz einen Vortrag halten und die Arbeitsgruppe vertreten. Zunächst scheint auch alles gut zu gehen. Der Vortrag ist ein Erfolg, er knüpft wichtige Kontakte … bis seine Visionen immer eindringlicher werden: Eine in dicke Kleidung gemummte Person beschwört einen Dämon. Von Wellerswerde? Als Lex dann plötzlich diese Person zu sehen glaubt und ihr folgt, überstürzen sich die Ereignisse und er wird in ein Abenteuer auf Leben und Tod hineingezogen.

 

Lex‘ neuestes Abenteuer hat mich ziemlich schnell gepackt. Sehr gut gefiel mir, dass es in diesem Teil nicht nur um seine Verantwortung als Magier ging, sondern auch ein bisschen mehr Privatleben zum Thema wurde. Allem voran stand Lex Verliebtheit in Marie und die Zerrissenheit seinem Freund Stefan gegenüber. Ich konnte förmlich nachfühlen, wie er sich mit Ausreden um gemeinsame Treffen drücken wollte, damit eben keiner etwas von seinen Gefühlen merkt. Auch ist Lex in meinen Augen erwachsener geworden.

 

Ich finde, das war die mit Abstand beste Story von Lex. Sehr spannend, toll aufgebaut und liest sich flüssiger. Was ich toll fand: Man denkt ja eigentlich, dass er das Tun von Von Wellerswerde herausfinden will und dann landet man mitten in einer anderen Story. Als der "Fall" mit dem Dämon aufgeklärt war und alle wieder zu Hause waren, hab ich mich kurz gewundert, warum noch so viele Seiten ungelesen sind. Von Wellerswerde hatte ich da schon wieder völlig vergessen und hatte somit eine freudige Überraschung. Das Ende ist auch klasse. Ich mag offene Enden zwar meistens nicht, aber hier hat es super gepasst.

 

Juli 2017

ISBN 978-1521897539

ebook & Taschenbuch, 248 Seiten

VÖ: Juli 2017