Beta
Demesne ist eine paradiesische Insel weitab vom Mainland. Hier leben die reichsten der Reichen ein luxuriöses Leben. Das Wasser rund um die Insel wurde biologisch verändert, so dass jedes Bad eine erholsame Wirkung hat. Auch die Luft ist besser und gesünder. Und damit sich die Menschen um nichts kümmern müssen, gibt es Klone. Erschaffen als Doppelgänger von Verstorbenen sind sie nur zum Dienen da. Ohne Gefühle, ohne eigenen Willen, gesteuert von einem Chip und darauf ausgerichtet, jeden Wunsch ihrer Herrschaft zu erfüllen. Die neueste Entwicklung sind Teen-Klone, sogenannte Betas. Elysia ist ein solcher Klon. Neu erschaffen wird sie von der Frau des Governors Bratton gekauft. Ihre Tochter Astrid lebt auf Mainland an einer Universität und Elysia soll die Lücke füllen. Zu Beginn läuft auch alles wie geplant. Elysia ist nett, höflich, erfüllt jeden Wunsch und fällt niemandem zur Last. Bis sie eines Tages merkt, dass sie einen Geschmackssinn besitzt, Gefühle und einen eigenen Willen entwickelt. Und genau das ist bei Klonen nicht erwünscht. Wenn ihr Geheimnis ans Licht kommt, ist sie nicht mehr sicher. Denn „defekte“ Klone werden abgeschaltet. Als sie sich dann auch noch verliebt, ist sie ihres Lebens nicht mehr sicher.
Das Buch beginnt eher gemächlich. Man lernt das Leben auf der Insel kennen, begleitet Elysias Erwachen und ihre ersten Schritte. In Rückblenden erfährt man auch Einzelheiten ihres „alten“ Lebens – bzw. vom Leben ihrer „First“ Zhara, die ihr Leben verlor. Erst als Elysia sich verändert und immer menschlichere Züge annimmt, nimmt auch das Buch an Tempo zu. Man fiebert mit ihr mit, spürt ihre Gefühlswelt und ihre Zweifel, kann ihre Verliebtheit spüren. Und dann auf dem Höhepunkt der Spannung endet das Buch. Der Leser bleibt mit einigen offenen Fragen zurück, denn der Schluss ist weder ein Happy End noch endet es wirklich traurig.
Beta ist eindeutig ein Jugendbuch. Die Sprache ist eher einfach gehalten, die Kapitel sind nicht zu lang. Auch sind die Szenen nicht allzu brutal beschrieben, sondern werden meist nur angedeutet. Auch wenn hier die Erwachsenen häufig zu Wort kommen, liegt das Hauptaugenmerk der Geschichte auf den Jugendlichen Bewohnern von Demesne. Trotzdem macht das Buch nachdenklich, denn es werden kritische Themen angeschnitten: Sklaverei, Ausbeutung, Gewalt. Denn die Klone erinnern an Sklaven – sie sind das Eigentum ihrer „Familien“ und müssen immer funktionieren und alles tun, was man ihnen aufträgt.
Ein gut geschriebenes Buch für junge und ältere Erwachsene, das definitiv Potential für weitere Teile hat. Angeblich soll „Beta“ der Auftakt einer Reihe sein, wir dürfen also gespannt sein, ob und wie es für Elysia weitergeht.
April 2013
cbt, ISBN: 978-3-570-16164-7
Hardcover, 416 Seiten
VÖ: Februar 2013
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